Kardinal Walter Brandmüller hat mit seinem offenen Brief zur Antizölibatsinitiative Klarheit geschaffen. Der Vorstoß der acht CDU-Politiker ist eine beleidigende Kampagne. Sie lässt sich nicht unter den etwas wolkigen Begriff „Dialog“ fassen. Faire Gespräche beziehen alle Beteiligten mit ein. Darauf scheinen die Unionspolitiker jedoch keinen Wert zu legen (siehe Seite 4). Mit der populistischen Klage über einen angeblichen „seelsorgerischen Notstand“ soll die Hierarchie öffentlich unter Druck gesetzt werden, der Forderung nach einem deutschen Sonderweg zuzustimmen. Der objektive Notstand der Kirche in Deutschland – ihr Mangel an Gläubigen – wird ausgeblendet.
Im Blickpunkt: Der Mythos des mündigen Laien
Von Regina Einig