Es ist moralisch weder geboten, noch politisch klug, jedes Mal, wenn jemand die Liberalisierung aktiver Sterbe- oder Suizidhilfe fordert, an das Euthanasie-Programm „T4“ der Hakenkreuzträger zu erinnern. Doch wundert es schon, dass in einem Land, das derartige Gräuel nicht nur erlebt und in Teilen geduldet, sondern für die Nachwelt auch längst detailliert dokumentiert hat, der Ruf nach einer rechtlichen Absicherung des assistierten Suizids siebzig Jahre später derart ohrenbetäubend erschallt.
Im Blickpunkt: Bei den Hörnern gepackt
Von Stefan Rehder