Es war eine Debatte der leisen Töne, als sich der Bundestag in dieser Woche mit der Frage beschäftigte, wie das Dilemma der Spätabtreibungen aufgelöst oder zumindest doch gemildert werden kann. Nur vereinzelt brach der Vorwurf durch, CDU und CSU unterstellten Frauen, die ein Kind wegen einer diagnostizierten Behinderung nach der 22. Schwangerschaftswoche abtreiben lassen, Leichtfertigkeit. Hinter den Kulissen aber wird mit harten Bandagen gekämpft. In den Reihen von SPD und Grünen sowie der Linken dominiert noch der ideologisch begründete Grundsatz, das Lebensrecht des Kindes stehe immer im Widerspruch zum Selbstbestimmungsrecht der Frauen.
Ideologen, Abweichler und Verzögerer
Bundestag debattiert über gesetzliche Neuregelung bei Spätabtreibungen – Singhammer: Das Thema nicht von der Tagesordnung nehmen