Herr Mosebach, hatten Sie ein literarisches oder historisches Vorbild für Ihre Reise auf den Spuren der koptischen Märtyrer vor Augen? Nein, es war vielmehr etwas ganz Persönliches, was mich dazu gebracht hat. Es war das Bild vom abgeschnittenen Kopf eines der jüngeren Märtyrer, auf dem Cover des Vatican Magazin, das mich gefesselt hat und das ich so oft betrachtet habe, dass ich schließlich meinte, ihn gekannt zu haben. Es war eine Suche auf den Spuren dieses Toten, die auch etwas Vergebliches haben würde, denn er lebte ja nun nicht mehr. Westliche Medien bezeichneten die 21 als „Opfer des Terrorismus“. Was ist da dran? Ohne Zweifel waren die 21 „Opfer des Terrorismus“ im landläufigen Sprachgebrauch der ...
„Gott ist Dir näher als Deine Halsschlagader“
Dschihadisten enthaupten 21 koptische Wanderarbeiter an der libyschen Küste und veröffentlichten ein Video der Hinrichtung. Ein Gespräch darüber mit dem Schriftsteller Martin Mosebach. Von Regina Einig