Das Mittelalter ging davon aus, dass es eine Seinsordnung gebe, die sich idealerweise in der Gesellschaft spiegle. Daran zu erinnern ist heute ultramegakonservativreaktionär, denn das Wort „Ordnung“ löst bei modernen Menschen nur Hustenanfälle aus, und Meister Google findet unter „Seinsordnung“ bestenfalls den ziemlich verstaubten Satz „Ordnung muss sein“. Heute geht kein Mensch davon aus, dass ein Protestant gegen irgendwas protestiert, ein Arbeiter arbeitet, ein Kapitalist über Kapital verfügt oder Regierende regieren.
Glosse: Ordnung muss sein, oder?
Von Stephan Baier