Die Nobelpreisträger sind gekürt und wieder hört man in der Straßenbahn die Menschen darüber rätseln, was es mit „Kryo-Elektronenmikroskopie für die hochauflösende Strukturerkennung von Biomolekülen“ auf sich hat oder mit „molekularen Kontrollmechanismen des circadianen Rhythmus“. Oder mit Kazuo Ishiguro. Nur einen Nobelpreisträger kann wohl jeder unmittelbar verstehen, obwohl er streng genommen gar kein Nobelpreisträger ist: Richard Thaler, der diesjährige Sieger in der Sonderkategorie „Wirtschaftswissenschaften“. Der Verhaltensökonom hat herausgefunden, was unsere Kaufentscheidungen beeinflusst: begrenzte Rationalität, soziale Präferenzen und ein Mangel an Selbstbeherrschung.