Kann man Dummheit wägen und wagen, oder auch wiegen und messen, um sie dann meter- oder kiloweise zu verpacken, mit Schleifchen und Geschenkpapier? Kann man sie riechen, um sie dann zwischen Dessertwein und Herrenbahnhofspissoir zu klassifizieren? Trägt sie Signalfarben, die man mit freiem Auge erkennen und in der Wahlzelle meiden kann? Fühlt sie sich morgens nach dem Aufstehen anders an als abends vor dem Schlafengehen? Falls man Dummheit nicht wiegen und messen kann (zumindest an den Börsen), falls Riechen, Sehen und Fühlen an ihrer Unnahbarkeit scheitern sollten, bliebe nur das Hören. Daran sind wir – im Zeitalter des Fernsehens zumal – von Kindesbeinen an gewöhnt: Wir hören die Dummheit von Früh bis Spät.
Glosse: Moment mal, Dummheit!
Von Stephan Baier