Lieber Vater Staat, lange schon wollten wir dir schreiben, um dir ergebenst zu danken, doch wussten wir stets, dass du unseres Dankes nicht bedarfst. Mit sanfter Hand führst du uns, die wir unsere Geburt erleben durften, von der Wiege bis zur Bahre. Du hast uns erzogen und beschützt. Wir sind dir lieb und teuer. So teuer, dass du einen riesigen Schuldenberg auftürmtest, unter dem andere jämmerlich stöhnen würden. Du aber hast dich nie beklagt. Väterlich trägst du unser aller Schulden Last. Du baust für uns schöne Autobahnen, damit unser Fuß nicht an einen Stein stößt. Du druckst uns das liebe Geld. Du versorgst uns mit sicherem Strom und gutem Benzin. Du erziehst unsere schlimmen Kinder in den gleichnamigen Gärten und in Schulen.
Glosse: Lasst uns loben, Brüder loben...
Von Stephan Baier