Wir leben in Zeiten der Glaubenskrise. Der Kapitalismus als Glaube daran, dass „die Märkte“ alles regeln und der Fluss des Geldes den Weg des Heils weist, ist schwer erschüttert. Er hat auch einen scheinbar konkurrierenden Glauben mit in die Krise gezogen: den Etatismus, den Glauben an den weisen, alles gnädig regelnden Staat. In beiden Fällen mag das „Bodenpersonal“ für die sich ausbreitenden Glaubenszweifel mitverantwortlich sein, aber seien wir doch ehrlich: Muss nicht jeder Aberglaube, wie Karl Marx so schön sagte, „durch den Feuerbach“? Doch wie die Macht, so lässt auch der Glaube keine Hohlräume. Wo der eine verdunstet, greift ein anderer Platz!
Glosse: Keine Spur von Glaubenskrise
Von Stephan Baier