„Junge Menschen“, lautet ein gängiges Vorurteil, „interessieren sich nicht für Politik“. Aber stimmt das? Die Sprachwissenschaft zeichnet jedenfalls ein anderes Bild. Denn unter den zahlreichen Wortneuschöpfungen – eine Domäne junger Menschen – finden sich auffällig viele Politiker-Eponyme. Als Eponyme werden Verben oder Substantive bezeichnet, die sich von Eigennamen herleiten. Jedem geläufige Eponyme sind Verben wie „Röntgen“ oder Substantive wie der „Bosalino“. Anders als der kaum noch getragene „Stresemann“ – das einzige klassische Politiker-Eponym – sind Politiker-Eponyme heute durchaus en vogue.
Glosse: Jugend, Sprache und Politik
Von Stefan Rehder