Was den Staat von einer Räuberbande unterscheide, fragte einst der heilige Augustinus, und fragt sich heute noch mancher Steuerzahler. Eineinhalb Jahrtausende nach Augustinus ahnen wir, dass seine Frage zeitlos ist, aber auch, dass die Entwicklung des Rechtsstaates eigentlich eine gute Idee war. Dass niemand über und niemand außerhalb des Rechts steht, ist humaner als alle Alternativen hierzu. Das gilt für die Bürger eines Staates, und analog auch für die Beziehungen zwischen Staaten: Mord und Totschlag durch Recht und Ordnung zu ersetzen, ist auch zwischen Staaten sinnvoll. Warum ist das den handelnden Akteuren nach zwei Welt- und unzähligen anderen Kriegen noch immer so schwer zu erklären?