Als Ex-Priester und Ex-Franziskaner scheint Leonardo Boff einigen Medien besonders kompetent, unseren Neo-Papst und Neo-Franziskus zu deuten. Für die jüngeren Leser: Boff war ein populärer Befreiungstheologe, dem ein Präfekt der Glaubenskongregation namens Joseph Ratzinger 1985 eine „Periode respektvollen Stillschweigens“ auferlegte. Da selbige nicht mehr andauert, meint Boff nun, dem neuen Papst einen Wohnsitz fernab des Vatikan empfehlen zu müssen. Begründung: „Der Kopf denkt von dem Ort aus, wo die Füße stehen. Wenn jemand in einem Palast lebt, fängt er an zu denken, wie es die Logik des Palastes verlangt.“ Damit hat Leonardo Boff bewiesen, dass er ein tiefgläubiger Mann ist.
Glosse: Franziskanische Lektionen
Von Stephan Baier