Der arme Martin Luther! Es war um das Jahr 1510 herum, als der junge Mann aus Eisleben als Augustinermönch nach Rom reiste, um wegen einer internen Ordensangelegenheit mit dem Generaloberen zu sprechen. Doch Luther, geplagt von großer Heils-Ungewissheit, nutzte den Trip in die Ewige Stadt vor allem fürs Beichten und strenge Bußübungen. Seine immerhin schon dritte Generalbeichte legte er in Rom ab und – um ganz sicher zu gehen, dass seine Sünden ihm vergeben seien – absolvierte er auch noch gleich die „Heilige Treppe“ am Lateran. Auf Knien, versteht sich. Es half, wie wir heute wissen, nicht viel.