Zugegeben, dem Bild des stromlinienförmigen Politikers, das sich in Deutschland hoher Beliebtheit erfreut, entspricht Boris Johnson, der designierte britische Außenminister, nicht. Dafür hat der frühere Bürgermeister von London zu viel Exzentrik offenbart. Hillary Clinton verglich der Blondschopf mit einer „sadistischen Krankenschwester in einer psychiatrischen Klinik“, auch Recep Erdogan bekam von Johnson, der aus einer illustren, kosmopolitischen Familie stammt, sein poetisches Fett ab. Das schillerndste – frei nach Thomas Bernhard – Fest für Boris war die „Brexit“-Kampagne, die Großbritannien den Ausstieg aus der EU gebracht hat. Dazu eine neue Regierung.