In Athen existiert sie, in Wien wird sie von fortschrittlichen Sozialdemokraten gefordert: die „Liste der Schande“, ein moderner Pranger, an den Steuersünder – bitte laut: Sünder! – gestellt werden. Da freuen sich alle Neidgenossen, die immer schon ahnten, dass Lenin Recht hatte: „Eigentum ist Diebstahl!“ In bewährter „Haltet den Dieb“-Manier lautet das Motto darum: „Wer hat, dem wird genommen!“ Einige aber wollten sich dem nicht nur entziehen, sondern konnten es auch: 4 151 Steuersünder wurden nun vom Finanzministerium in Athen an den Pranger gestellt: mit Namen, Steuernummer, Steuerschuld samt Strafgebühren.
Glosse: Die lustige Liste der Listigen
Von Stephan Baier