Die linksliberale Tageszeitung „Der Standard“, das österreichische Zentralorgan der dogmatischen Kirchenkritik, nutzte in einem Anfall interreligiöser Dialogfreudigkeit das ursprünglich ja christlich konnotierte Osterfest, die Österreicher darüber aufzuklären, was sie glauben. Das ist schon praktisch, weil es den meisten Menschen ja geht wie dem langohrigen Feldhasen, den die nämliche Zeitung zu diesem Tage auf ihre Titelseite zeichnete, und der ein Schild mit der Aufschrift „Ich weiß von nichts“ trägt. Damit auch jene erfragte Mehrheit, die das Credo nicht mehr mit Inbrunst und Überzeugung singen kann, weiß was sie glaubt, bedurfte es dieser erkenntnisschweren Glaubenserforschung.
Glosse: Die Seele meiner Gänseblümchen
Von Stephan Baier