Die Regierungsform, unter der Sie und ich schmachten (weil freiheitsliebende Menschen immer unter Staatlichkeit schmachten) heißt Demokratie, doch regiert nicht das Volk, sondern bestenfalls der Vertreter der Mehrheit desselben. Das mag, verglichen mit anderen Formen, ganz gut sein, doch sollte es uns nicht von Optimierungen abhalten. Ist es denn der demokratischen Weisheit letzter Schluss, dass gegebenenfalls 51 Prozent ihren Willen bekommen, aber 49 Prozent den Kopf einziehen? Warum kann es in einem System, in dem faktisch erloschene Parteien wie die FDP mitregieren, nicht je eine Regierung für Mehrheit und Minderheit geben?
Glosse: Der Staat als Privatsache
Von Stephan Baier