Die Weltwirtschaft rutscht ab, Europa steht vor einer Rezession, der nächste Sommer soll kalt und regnerisch werden und das deutsche Bier ist auch nicht mehr das, was es einmal war. In Rom und Neapel protestieren die Taxi-Fahrer, Griechenland ist bankrott und über den Metropolen des alten Kontinents kreisen die Pleitegeier. Wenn der Homo sapiens vor lauter Krisenszenarien seine bewährt menschliche Zuversicht verliert, dass Probleme dafür da sind, um gelöst zu werden, dann müssen wir eben ran, sagten sich jetzt die Tiere und sind am Dienstag demonstrierend vor den Petersdom gezogen. Rinder, Hühner, Hunde, Katzen, Schildkröten, Pferde – alle waren sie da, um gegen die Weltuntergangsstimmung ein tierisch starkes Zeichen zu setzen.
Glosse: Der Aufstand der Tiere
Von Guido Horst