Es gibt wohl nur wenige Themen, über die Menschen angestrengter nachgedacht haben, als darüber, was eigentlich „Gerechtigkeit“ meint und wie sie sich verwirklichen lässt. Da wundert es kaum, dass derjenige, der sich etwa müht, mit Platon, Aristoteles, Augustinus, Thomas von Aquin oder Hegel zu denken, zu anderen Ergebnissen kommt als der, der mit Locke, Kant, Rawls oder Habermas denkt. Gleiches gilt für diejenigen, die meinen, der Stein der Weisen ließe sich bei Epikur, Hobbes und Gauthier oder Hume, Nietzsche und Kelsen finden. Mit wem von ihnen man auch immer über Gerechtigkeit nachdenkt, eines ist sicher: Aus einer solchen Nummer kommt nur eine sehr kleine Schar von Menschen ohne ein zumindest leichtes Kopfbrummen heraus.