Das Thema Religionsfreiheit spielte offenbar beim aktuellen Besuch des indischen Premiers Narendra Modi bei der Bundesregierung keine Rolle – zumindest nicht im öffentlichen Teil der deutsch-indischen Konsultationen. Damit haben die Regierung und Kanzlerin Merkel eine wichtige Chance verpasst, auf die schwierige Lage der religiösen und ethnischen Minderheiten in der bevölkerungsreichsten Demokratie der Welt hinzuweisen. Denn dort hat ein Nationalismus um sich gegriffen, der eine einfache Gleichung aufstellt: Wer Inder sein will, muss Hindu sein. Diese Ideologie ist engstirnig und hat wenig mit dem toleranten und spirituell so vielfältigen Hinduismus zu tun, der auch Christen inspiriert.
Gastkommentar: Verpasste Chance
Von Prälat Klaus Krämer