Gestern noch war der Besuch von Ministerpräsident Matteo Renzi bei Kanzlerin Angela Merkel das Thema, das in den Nachrichtensendungen und Diskussionsrunden des italienischen Fernsehens alles andere überstrahlte: den Konflikt um die Krim, den Krieg in Syrien, das verschwundene Flugzeug aus Malaysia. Und das, obwohl die Visite des 39 Jahre alten Regierungschefs bereits am Montag stattgefunden hatte. Rom und Berlin, Italien und Deutschland, Angela im Bundeskanzleramt und die Figur auf dem Sessel des italienischen Premiers: Das ist im Stiefelstaat der Stoff, aus dem polit-psychologische Traumata gewoben sind. Zumindest seit dem Ausbruch der globalen Wirtschaftskrise 2008.
Feuertaufe an der Spree
Renzis Spagat: In Berlin meistert Italiens neuer Premier seine erste Bewährungsprobe. Von Guido Horst