Majestätisch ragen die weißen Gipfel des Libanon in den blaugrauen Himmel. Mitte Dezember hatten drei Tage Sturm die Höhenrücken in Schnee gehüllt. Ältere Libanesen, Christen zumal, erinnern diese Bilder an Gedichte des Nationaldichters Charles Corm und sein Mitte der dreißiger Jahre erschienenes Werk „La Montagne inspirée – Berge voll Geist und Gedanken“. Es waren Gedichte von der Freiheit, gewonnen im Gebet, geronnen im Anblick der Höhen. Charles Corm, gestorben 1963, besang Homer gleich die Geschichte seiner phönizischen Heimat und schrieb ahnungsvoll die Zeilen: „Wenn ich der Vorfahren gedenke und ihrer trotzigen Wehr, wie sie vor Christ und Islam, vereint als Volk auf gleicher Erde, den Ruhm der Städte ...
Festgekrallt am Berg des Geistes
Die libanesischen Christen fürchten die Rückkehr der Hisbollah aus Syrien und einen neuen Bürgerkrieg. Von Jürgen Liminski