Seit etwas mehr als hundert Tagen erlebt Venezuela einen Proteststurm. Täglich gehen tausende oder gar zigtausende Bürger in verschiedenen Orten und besonders der Hauptstadt Caracas auf die Straße, um gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicólas Maduro zu demonstrieren. Das Regime hat mit Repression geantwortet. Seit Anfang April sind 93 Menschen bei Zusammenstößen mit der Polizei getötet worden, Anfang dieser Woche kam in La Isabelica im nördlichen Bundesstaat Carabobo ein 16-jähriger Junge ums Leben, als die Nationalgarde gegen eine Demonstration vorging. Geschätzt 15 000 Menschen wurden seit Anfang April bei Protesten verletzt.
Fast 100 Tote nach 100 Tagen Protest
Venezuelas Staatschef Maduro entlässt einen Oppositionellen aus der Haft, dessen Ehefrau Lilian Tintori bittet Europa um Hilfe. Von Marcela Vélez-Plickert