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Extremismusforscher Jesse sieht AfD ungerecht behandelt

Der Extremismusforscher Eckhard Jesse ist überzeugt, dass sich der beständige "Kampf gegen rechts" langsam abnutzt.
Landtagswahlen: Kritik an Umgang mit AfD
Foto: Robert Michael (ZB) | Auch die Art und Weise wie sich die Kirchen im Landtagswahlkampf eingebracht hätten, kritisiert Extremismusforscher Jesse.

Der Chemnitzer Extremismusforscher Eckhard Jesse findet, dass die etablierten Parteien sich im Landtags-Wahlkampf gegenüber der AfD nicht angemessen verhalten haben. ",Alle gegen einen' - das ist erstens unfair und zweitens auch kontraproduktiv. Auf diese Weise zählt ,Die Linke' automatisch zum Verfassungsbogen, die AfD nicht. Als Extremismusforscher kann ich so eine simple Dichotomie nicht teilen", so Jesse gegenüber der Tagespost.

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Profil der Parteien kommt nicht mehr zum Tragen

"Der beständige ,Kampf gegen rechts' nutzt sich ab. Durch die Fixierung auf die AfD kommt das Profil der Parteien nicht mehr zum Tragen", ist der Politik-Professor überzeugt, der bis zu seinem Ruhestand an der TU Chemnitz gelehrt hat.

"Die Kirchen sollen sich aus
der Tagespolitik heraushalten"
Eckhard Jesse, Extremismusforscher

 

Auch die Art und Weise wie sich die Kirchen im Landtagswahlkampf eingebracht hätten, kritisiert Jesse: "Die Kirchen sollen sich aus der Tagespolitik heraushalten. Und dazu gehören auch Landtagswahlen. In Brandenburg wurde durch den Bischof Markus Dröge stärker gegen die AfD Front gemacht als in Sachsen", meint Jesse. Seine weitere Einschätzung: "Da nur etwa 30 Prozent der Wähler einer christlichen Kirche angehören, ist deren Einfluss auf das Wahlverhalten eher gering."

DT/sesa

 

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Redaktion Alternative für Deutschland Bischof Die Linke Eckhard Jesse Landtagswahlen in Sachsen Markus Dröge

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