Wer von Jean-Claude Juncker lediglich mit einem Händedruck begrüßt wird, kann das leicht als Distanzierung auffassen. Der langjährige Regierungschef Luxemburgs pflegt zu umarmen, zu küssen, zu tätscheln, vertraut auf die Schulter zu klopfen. An diesem Dienstag im Europäischen Parlament in Straßburg hatte er dazu ausreichend Gelegenheit: vor und nach seiner Wahl zum Nachfolger des spröden Portugiesen José Manuel Barroso an der Spitze der EU-Kommission. Und selbstverständlich ganz parteiübergreifend. Die deutsche Grüne Rebecca Harms wurde ebenso mit doppeltem Wangenkuss begrüßt wie der neue Fraktionschef der Sozialisten, der Italiener Gianni Pittella.
Europas Regierung bekommt ein Gesicht
Das Europäische Parlament wählt den „alten Dinosaurier“ Jean-Claude Juncker zum ersten Kommissionspräsidenten von der Völker Gnaden. Von Stephan Baier