Ausgerechnet jene Länder, die bei der EU-Erweiterung 2004 als Hoffnungsträger gefeiert wurden, gelten jetzt als Problemkinder der EU: Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei – bekannt als Visegrád-Gruppe (V4). Die ungarische Königsstadt Visegrád war 1335 Schauplatz eines historischen Treffens der Könige von Böhmen, Ungarn und Polen. 656 Jahre später fanden hier die Vertreter Polens, Ungarns und der Tschechoslowakei zusammen – vereint im Ziel, der EU wie der NATO beizutreten. Heute scheinen die V4 ein Comeback des Nationalismus und der EU-Skepsis zu erleben. Der SPD-Europaabgeordnete Jo Leinen sieht im Agieren der V4 gar eine „Attacke auf die europäische Demokratie“.
Politik
Europa einigen, nicht trennen
Junckers Reformvorschläge für die EU geraten doppelt unter Druck. Von Stephan Baier