Bei oberflächlicher Betrachtung scheint das vereinte Europa durch die jüngsten Ereignisse gegenüber seinen Mitgliedstaaten gestärkt worden zu sein: Da ist einerseits das Faktum, dass EU-Mitgliedstaaten offenbar solidarisch aufgefangen werden, wenn sie vor dem Staatsbankrott stehen. Da hat sich andererseits die EU zu einer Transfer-Union entwickelt, in der wirtschaftlich (noch) solide Staaten mit den Geldern ihrer Steuerzahler die durch Misswirtschaft und Überschuldung Ruinierten auffangen. Und doch trügt der Eindruck in jeder Hinsicht.
Europa büßt nationale Sünden
Die real existierende Transfer- und Schuldenunion ist nicht Brüssels Schuld. Von Stephan Baier