Bei aller Sympathie fürs Küssen: Eine gewisse Wahllosigkeit im Haptischen muss man Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schon vorhalten. Sogar dem Chef der „UK Independence Party“, Brexit-Frontmann Nigel Farage, legte der Kommissionschef am Dienstag im Europäischen Parlament in Brüssel beide Hände auf die Schultern und küsste ihn auf die Stirn. Zu spät für eine Vereinnahmung – zu früh für einen Abschied. 17 Jahre hat Farage im Europaparlament zugebracht – mit dem erklärten Ziel, Großbritannien aus der EU zu befreien. Am Dienstag schallten ihm Pfiffe und Buh-Rufe entgegen, so dass selbst Parlamentspräsident Martin Schulz, ein harter Farage-Kritiker, mahnte, Demokratie bedeute, „dass man auch jenen ...
„Es gibt keine zweite Chance“
EU-Kommissionspräsident Juncker verbietet Geheimverhandlungen mit London – Europäisches Parlament demonstriert beim Brexit Entschlossenheit. Von Stephan Baier