Man kennt sich. Wenn der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Dienstag und Mittwoch Berlin besucht und dabei auch Bundeskanzlerin Angela Merkel trifft, rechnet niemand mit großen Überraschungen. Die politischen Kontakte zwischen Berlin und Ankara sind eng, wenn auch nicht immer harmonisch. In der Türkei nämlich gilt Deutschland als einer der Bremser bei den EU-Beitrittsverhandlungen. Das war schon unter Helmut Kohl so, und nun auch unter Angela Merkel. Dass der CSU-Innenpolitiker Hans-Peter Uhl sich pünktlich zu Erdogans Besuch gegen eine visafreie Einreise von Türken in die EU ausgesprochen hat, passt da ins Bild.
Erdogan sucht Berlins Solidarität
Nur die Frage der EU-Vollmitgliedschaft entfremdet Ankara und Berlin. Von Stephan Baier