Er stand auf keinem Wahlzettel, und dennoch ging es um ihn und seine politische Zukunft: Freund und Feind des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan wussten lange im Voraus, dass die türkischen Kommunalwahlen vom Sonntag ein Plebiszit über den Regierungschef werden würden – und deshalb gab es dann am Sonntag um Mitternacht auch keinen Zweifel daran, wer dieses Vertrauensvotum gewonnen hat. Erdogan wollte das Kommunalwahlergebnis seiner AKP von 2009 in Höhe von 38,8 Prozent verteidigen, aber seine Partei errang landesweit stolze 45,6 Prozent und verteidigte überdies die beiden Metropolen Istanbul und Ankara.
Erdogan gewinnt sein Plebiszit
Nun droht der türkische Regierungschef, mit der Gülen-Bewegung abzurechnen. Von Stephan Baier