Als Raúl, der kleinere der Castro-Brüder, vor drei Jahren die Staatsführung von seinem Bruder Fidel übernahm, wagten Beobachter von einer möglichen Öffnung der kommunistisch regierten Karibikinsel zu sprechen. Erste Anzeichen dafür wollten sie in der Entscheidung sehen, den Kubanern etwa den Besitz von Handys zu erlauben. Doch der vermeintliche kubanische Frühling ist nur Kulisse. Auch unter Raúl Castro kommt es zu Menschenrechtsverletzungen, zur Verfolgung von Oppositionellen bis zu ihrem Tod. Am Dienstag war der politische Gefangene Orlando Zapata Tamayo nach einem 84 Tage anhaltenden Hungerstreik gegen die Misshandlung von politischen Gefangenen im Alter von nur 42 Jahren verstorben.