In Sofia kann man in einem gepflegten Restaurant für zwanzig Euro üppig und gut speisen, eine Flasche Wein inklusive. Auch in Rumänien ist das Leben für unsere Verhältnisse ziemlich preiswert. Für den gemeinen Bulgaren oder Rumänen allerdings sieht die Sache anders aus. Er muss erstmal eine Arbeit haben, bevor er an das Essen denken kann. Das ist bei den politischen Verhältnissen schwierig. In beiden Ländern verhindern alte Seilschaften aus der Vorwende- und Vor-EU-Zeit den normalen Wettbewerb und das Wirtschaftswachstum für alle. Also suchen qualifizierte Kräfte Arbeit woanders, auch in Deutschland. Und die meisten von ihnen arbeiten gut und schicken das Geld nachhause.
Ende einer Debatte
Armutsmigration und Sozialmissbrauch: Zahlen, Fakten und ein neues Gesetz. Von Jürgen Liminski