Schwere Weihrauchschwaden hängen in dem hohen Schiff der Jungfrau-Maria-Kirche in Zamalek in Kairo. Das koptische Gotteshaus hat erst kürzlich seinen 50. Geburtstag gefeiert, wie den großen Transparenten neben dem Eingangsportal zu entnehmen ist. Die Kirche ist gut besucht an diesem Morgen. Vielen Menschen ist die Anspannung der letzten Tage anzusehen, in denen Millionen den Rücktritt von Präsident Hosni Mubarak forderten, in denen es Gewalt, Verletzte und Tote gab. Er hoffe, dass die Proteste sich bald beruhigen, sagt der 16-jährige Ayman, der vor der Kirche auf seine Familie wartet. Er habe das Haus kaum verlassen und sich sehr eingeschränkt gefühlt. Sie alle benutzten aber Internet und Facebook, fügt sein Freund Wael hinzu. ...
Einen Gottesstaat wird niemand akzeptieren
Ägyptische Christen unterstützen die Proteste und warten auf Ruhe. Angst vor der Muslimbruderschaft haben sie nicht. Von Karin Leukefeld