Das Wort aus dem zweiten Korintherbrief klingt wie eine Drohung. „Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi“. Doch allein als eine Drohung, nein, so dürfe man das auf keinen Fall verstehen, meint der evangelische Landesbischof Sachsens, Jochen Bohl, der an diesem Tag von der Kanzel in der Leipziger Thomaskirche spricht. „Das ist die Frohe Botschaft, also werden wir uns nicht erschrecken.“ Das Vertrauen auf Gott und der Glaube allein zählt am Ende, ist Bohl überzeugt. Es ist der traditionelle Auftakt eines Bundesparteitages der CDU: ein ökumenischer Gottesdienst. In dem für evangelische Verhältnisse reich verzierten Gotteshaus sind hunderte Delegierte aus der ganzen Republik versammelt.
Eine Partei im Koma
CDU-Parteitag in Leipzig: Angela Merkel ist unangefochten. Kurswechsel und Identitätsverlust nimmt die Basis ohne große Kritik hin. Von Clemens Mann