Journalisten und Politiker sprechen vor der Bundestagswahl am Sonntag gerne von einem Richtungswahlkampf. Es werden Lager beschworen – das von einem bürgerlichen Lager aus CDU/CSU und FDP, das gegen ein linkes Lager aus SPD, Grünen und Linkspartei steht. Das mag rechnerisch für die Prognose und Konstellation von Koalitionen hilfreich sein, aber inhaltlich? Gibt es denn tatsächlich „ein“ bürgerliches Lager? Oder sind die Wähler und die Mitglieder der Grünen mittlerweile nicht auch so kulturbürgerlich wie die von CDU und FDP, nur dass sie statt Mozarts Zauberflöte lieber Brechts Mutter Courage besuchen?
Ein bürgerliches Lager von FDP und Union gibt es so eindeutig nicht
Ein Blick auf das Wahlprogramm der Freien Demokraten zeigt, dass auch die Ampel sich bürgerlich nennen könnte – Kehrtwende in der Religionspolitik