Kaum war Mitt Romney auf dem Parteitag der Republikaner in Tampa mit großer Mehrheit zum Präsidentschaftskandidaten gekürt worden, rauschte durch den Blätterwald die Frage, wer die Mormonen sind. Zuletzt wurde diese Frage 2002 von Sportjournalisten erörtert, als die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City, im Mormonenstaat Utah, stattfanden. Dort gehören 60 Prozent der Bevölkerung zur „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, wie die Sekte offiziell heißt. Nach Protestanten und Katholiken ist sie in den USA die drittgrößte Glaubensgemeinschaft. Über den Erdball verstreut gibt es etwa 14,5 Millionen Mormonen, mehr als die Hälfte davon lebt in US-Amerika.
Ein „Heiliger der Letzten Tage“
Gewänne Romney die Wahl am 6. November, würde erstmals ein Mormone US-Präsident – Grund genug, die Sekte einmal genauer zu betrachten. Von Burkhardt Gorissen