Als vergangene Woche die Felsen tief unten im Apennin wieder heftig bebten, ist an der Erdoberfläche genau darüber, im Örtchen Amatrice, nichts mehr eingestürzt. Denn in dem malerischen Bergdorf, das den spaghetti all'amatriciana ihren Namen gab, ist bei dem verheerenden Erdbeben vom 24. August vergangenen Jahres bereits alles zusammengebrochen, was zusammenbrechen konnte. Nur der Turm im Zentrum Amatrices steht noch, man hat ihn inzwischen mit Holzbalken abgestützt. Das völlig zerstörte Touristenziel ist – vielleicht mit der nun als Schutthaufen daliegenden Benedikts-Basilika in Norcia – zum Symbolort für die nicht enden wollende Reihe von Erdstößen geworden, die vom 24. August bis zum 30. Oktober 2016 eine ganze ...
Die sieben Plagen Italiens
Zustandsbericht über ein Land, dem viele europäische Nachbarn zumuten wollen, alleine mit den anlandenden Mittelmeerflüchtlingen zurechtzukommen. Von Guido Horst