Shabaz Bhatti, Pakistans Minister für religiöse Minderheiten und einziger Christ im Kabinett von Ministerpräsident Jusuf Raza Gilani, wurde mitten in der Hauptstadt Islamabad am Mittwochmorgen Opfer eines feigen Mordanschlags. Mit Bhattis Ermordung hat die Jagd auf Liberale und auf religiöse Minderheiten in Pakistan einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht. Der 42-jährige Katholik wurde auf offener Straße erschossen – nur knapp zwei Monate nach dem Gouverneur der Provinz Pandschab, Salman Taseer. Beide gehörten der Regierungspartei PPP (Pakistan People's Party) von Präsident Asi Ali Zardari an, dem Witwer der ihrerseits vor gut drei Jahren ermordeten Benazir Bhutto.
Die Saat des Fanatismus geht auf
Pakistan driftet immer mehr in den Islamismus ab. Die Ermordung des katholischen Ministers Bhatti hat dies gezeigt. Säkulare Gegengewichte fehlen. Auch die Armee ist mittlerweile Teil des Problems. Von Klaus Wilhelm Platz