Wenn es um die massenhafte Aufnahme von Flüchtlingen geht, dann fällt die theoretische Gemeinsamkeit der Europäer praktisch wieder auseinander. Die Innenminister der 27 EU-Mitgliedstaaten konnten sich am Donnerstag in Brüssel zwar darauf einigen, ein Rückübernahmeabkommen mit der Türkei auf den Weg zu bringen, um Flüchtlinge, die über Kleinasien nach Europa dringen, Ankara zurückzusenden. Auf eine einheitliche Strategie angesichts des drohenden Exodus von Arabern und Afrikanern via Libyen und Tunesien nach Norden konnten sich die Innenminister dagegen nicht verständigen.
Die Lastenverteilung spaltet Europa
Italiens Regierung erwartet einen Massenexodus aus Nordafrika, doch will Europas Norden davon – zumindest vorerst – nichts wissen. Von Stephan Baier
