Während Papst Benedikt XVI. am Sonntag von seiner Sommerresidenz in Castel Gandolfo aus einen eindringlichen Appell an Politik und Gesellschaft gerichtet hat, die unkontrollierte Einwanderung von Bootsflüchtlingen an der Wurzel zu bekämpfen, hat der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi am Samstag seine Landsleute mit einem Vertrag überrascht, den er am Vortag mit dem libyschen Politiker Muammar al-Gaddafi unterzeichnet hatte. Italien zahlt Libyen in den kommenden zwanzig Jahren fünf Milliarden Dollar, um damit alle Schäden zu begleichen, die einst die Kolonialmacht Italien von 1911 bis 1942 dem nordafrikanischen Land zugefügt hatte. Die Gegenleistung: Aus Libyen soll mehr Gas und Öl nach Italien fließen.
Der Strom der Flüchtlinge aus Afrika nach Europa reißt nicht ab
Berlusconi schließt Fünf-Milliarden-Vertrag mit Libyen ab: Gegen Menschenhändler vorgehen