Die Bilder johlender Demonstranten auf den Sitzen ihrer Abgeordneten haben dem irakischen Volk, aber auch seiner politischen Klasse eindringlich vor Augen geführt, wie prekär die Lage im Land ist – selbst in der Grünen Zone, dem Hochsicherheitsgebiet in Bagdad, wo etwa die amerikanische Botschaft und die staatlichen Institutionen hinter meterhohen Mauern liegen. Anhänger des Schiitenführers Moktada al-Sadr war es am Samstag dennoch gelungen, die Absperrungen zu durchbrechen und das Parlament zu stürmen. Es kam überwiegend zu Sachschäden während der Erstürmung. Ganz gewaltfrei blieb sie aber nicht. Mehrere Abgeordnete wurden tätlich angegriffen. Der Rest hatte das Gebäude vorher fluchtartig verlassen oder versteckte sich im Keller.
Der Staatskrise entgegen
Im Irak verschärft sich die innerschiitische Konfrontation. Von Oliver Maksan