Deutschland bekommt einen neuen Präsidenten. Ein Mann, geprägt von der kommunistischen Diktatur, aber nicht gebrochen. Kämpferisch dagegen, aber nicht verbissen, sondern dankbar für das Neue: Für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und das, was auf Erden an Gerechtigkeit möglich ist. Und als evangelischer Theologe (seinen Studienwunsch Germanistik durfte er in der DDR nicht studieren) wissend um Schuld, und fähig zur Vergebung. Aber auch wissend: Vergebung setzt Reue voraus. Ein Mann, der – nachdem er jene Behörde geleitet hatte, die man nach ihm benannte – bescheiden durch die Schulen im Westen seines Vaterlandes zog und Schülern den Schrecken der kommunistischen Diktatur und das schutzbedürftige Wunder der Freiheit vermittelte.
Der Sargnagel der Koalition
Die Union wird das Verhalten der Liberalen bei der Gauck-Nominierung nicht vergessen – Die Große Koalition wird immer wahrscheinlicher
Von Wolfgang Stock