Ein Signal der Einigkeit ihrer Regierungschefs hätte der Europäischen Union angesichts der gewachsenen außenpolitischen Herausforderungen gut getan. Ein solches Signal wäre angesichts der seit zehn Jahren erstmals messbaren wirtschaftlichen Erholung in der EU auch möglich gewesen. Jedoch, es kam am Donnerstag in Brüssel ganz anders: Eine Personalie überlagerte die Debatten über zentrale politische Herausforderungen. Obgleich sich früh abzeichnete, dass eine breite Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten für eine Wiederwahl des Polen Donald Tusk zum Präsidenten des Europäischen Rates eintrat, leistete die Regierung seines eigenen Heimatlandes dagegen massiven Widerstand.
Der Erpressungsversuch endet in der Selbstisolation
Die polnische Regierungschefin stand mit dem Widerstand gegen die europäische Wiederwahl ihres Landsmanns Donald Tusk in Brüssel ganz allein. Von Stephan Baier