Assemblée!“, riefen gaullistische Europaabgeordnete 1979 – nach der ersten Direktwahl – noch, wenn jemand im Straßburger Plenarsaal vom Europäischen Parlament sprach. Gar kein richtiges Parlament sei das, so wollten sie damit signalisieren, sondern nur eine „assemblée“, eine Versammlung. Etwa so wie die Parlamentarische Versammlung des Europarates, in dessen Sitzungssaal das Europaparlament bis 1999 Untermieter war. Nicht bei den Akteuren auf der politischen Bühne, aber bei vielen der 500 Millionen Einwohner der Europäischen Union hat sich das Klischee von der machtlosen Quatschbude erhalten.
Das große Duell um Europa
Einer wird gewinnen: der streitlustige Sozialdemokrat Martin Schulz oder der ironische Christdemokrat Jean-Claude Juncker. Von Stephan Baier