Mächtig richtet sich der Alfaf-Berg am Rande der Ninive-Ebene auf. Bis nach Mossul, der gefallenen Hochburg des IS, sind es kaum 30 Kilometer. Auf halber Höhe liegt das Kloster des heiligen Matti. Gegründet im 4. Jahrhundert, ist es eines der ältesten der Welt. Der steinerne Bau und der ihn tragende Berg sind kaum unterscheidbar. Kein Wunder, dass Mar Matti, der wundertätige Eremit, im vierten Jahrhundert hier vor der Verfolgung durch den römischen Kaiser Julian Apostata Zuflucht suchte. Die Verfolgung von Christen in dem, was wir heute Irak nennen, hat eine lange Geschichte. Eine kurvige Straße führt hinauf zum Kloster. Ob mit den Höhenmetern das Verständnis für dieses geschundene Land und das Schicksal seiner Christen steigt? Oben ...
Politik
Christen im Irak: Naht das Ende?
Iraks Christen kehren in ihre Häuser zurück. Doch haben sie im Zweistromland wirklich eine Zukunft? Eine Spurensuche in der Ninive-Ebene. Von Oliver Maksan