Seit knapp einem Jahr ist Michelle Bachelet in Chile wieder Präsidentin und regiert mit einer Mitte-Links-Koalition aus ihren Sozialisten, den Sozialdemokraten, der kleinen kommunistischen Partei und den Christ-Demokraten. Am Anfang ihrer Amtszeit ging es vor allem darum, die Ungleichheit in der Gesellschaft zu verringern. Dazu begann sie einige wirtschafts- und steuerpolitische Maßnahmen sowie eine Bildungs-Reform. Nun aber stehen Konflikte um zentrale ethische Fragen im Raum, die im überwiegend katholischen Chile die Gemüter entzweien. Als erstes ging es um die „Homo-Ehe“. Im vergangenen Monat hat Bachelet im Parlament eine Mehrheit mobilisiert, um gleichgeschlechtliche Partnerschaften anzuerkennen.
Chiles Präsidentin will Abtreibungsverbot lockern
Kritiker werfen Michelle Bachelet vor, ein „Recht auf Abtreibung“ einführen zu wollen – Katholische Ärzte kündigen Widerstand an. Von Marcela Vélez-Plickert