Die Regierungschefs Indiens und Pakistans wollen sich im September in New York am Rande der UNO-Generalversammlung zu Gesprächen über die Aussöhnung ihrer Länder und vor allem über den seit Jahrzehnten schwelenden Konflikt um Kaschmir treffen. Die Chancen hierfür waren seit der Aufteilung beider Länder 1947 im Grunde nie so gut wie heute. Der 83-jährige indische Premierminister Manmohan Singh, ein Sikh, hatte in seiner Jugend die blutigen Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Muslimen bei der Aufteilung von Britisch-Indien hautnah miterlebt und äußerte in jüngster Zeit mehrfach, er wolle nicht aus dem Amt scheiden, bevor sich nicht der Hass zwischen den beiden „verfeindeten Brüdern“ entspannt und beruhigt habe.
Chance zur Aussöhnung
Grenzzwischenfälle und Polemik gefährden Gipfelgespräche von Indien und Pakistan. Von Klaus Platz