In der schwersten Krise der Geschichte des Landes, die ganz Lateinamerika zu destabilisieren droht, beginnt in Venezuela ein neues Kapitel einer Tragödie: Der sozialistische Präsident Nicolás Maduro hat vergangene Woche darauf bestanden, sich für seine zweite Amtszeit vereidigen zu lassen – trotz der breiten internationalen Kritik. Sowohl die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und die Lima Gruppe, der fast alle wichtigen Länder Lateinamerikas angehören, als auch die Vereinigten Staaten, Kanada und die EU haben Maduros Regierung als „illegitim“ verurteilt. Seine Wahl im Mai 2018 wurde weithin als undemokratisch kritisiert, weil die Opposition schwer behindert wurde.
Bischöfe übernehmen Opposition
Venezuelas Bischöfe sind der Vereidigung des sozialistischen Präsidenten Maduro fern geblieben – Der Vatikan hat einen Vertreter entsandt – Die Krise im Land spitzt sich weiter zu. Von Marcela Velez-Plickert