Nach der Parlamentswahl in Serbien wurde der eher westlich orientierte Staatspräsident Tadic zunächst als Sieger bejubelt. Als die exakten Zahlen vorlagen, machte sich Ernüchterung breit: Es wurde deutlich, dass der Sozialistischen Partei – den Erben von Milosevic – die Rolle des Königsmachers zufiel. Nun zeichnet sich eine dritte Phase ab: Der im Kosovo geborene Sozialisten-Chef Ivica Dacic hat sich mit der Partei Kostunicas und den von Nikolic geführten „Radikalen“ auf die „Prinzipien“ einer gemeinsamen Stadtregierung in Belgrad geeinigt. Die Regierungsbildung in der Hauptstadt galt als Testlauf für die landesweite Regierungsbildung.