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BDKJ gegen AfD-Vertreter beim Ökumenischen Kirchentag

Der AfD dürfe keine Plattform zur Darstellung ihrer „eigenen, unseren christlichen Überzeugungen entgegenstehenden Positionen“ geboten werden, heißt es in einer Erklärung des BDKJ. Dies gelte auch für alle kommenden Katholikentage.
Plakat gegen eine Teilnahme der AfD am Katholikentag
Foto: Rolf Vennenbernd (dpa) | Weder dürften AfD-Vertreter zum ÖKT eingeladen, noch Organisationen beteiligt werden, die der extremen Rechten angehörten, so der BDKJ. Im Bild: Ein Plakat gegen eine Teilnahme der AfD am Katholikentag 2018 in Münster.

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) spricht sich gegen eine mögliche Teilnahme der AfD am Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) aus. „Die AfD darf kein öffentliches Podium erhalten“, heißt es in einer jüngst veröffentlichten Erklärung des BDKJ. Zudem dürfe der Partei keine Plattform zur Darstellung ihrer „eigenen, unseren christlichen Überzeugungen entgegenstehenden Positionen“ geboten werden.

BDKJ: Extrem rechte Ansichten dürfen nicht zum bürgerlichen Mainstream werden

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Es sei die Aufgabe, „als Christ*innen in der Verantwortung für das Reich Gottes, uns klar und deutlich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu positionieren“, heißt es weiter. Das Motto des vom 12. bis 16. Mai in Frankfurt stattfindenden ÖKT, „Schaut hin“, müsse ernst genommen werden. Auch spricht sich er BDKJ in der Erklärung für eine Auseinandersetzung mit den Strategien der AfD und der extremen Rechten allgemein aus. Die Analyse habe gezeigt, „dass bei dieser Strategie öffentliche Diskurse, die Medienlandschaft und die parlamentarische Demokratie eine besondere Funktion einnehmen“. Rechtspopulisten gehe es um „Metapolitik“ und „kulturelle Hegemonie“: „Sie wollen mit ihren Ideen die Diskurse weiter nach rechts verschieben.“

Der BDKJ warnt auch davor, dass Rechtspopulisten und Nationalisten darauf hinarbeiteten, dass sich extrem rechte Ansichten zum konservativen, bürgerlichen Mainstream im vorpolitischen und schließlich auch im parlamentarischen Raum entwickelten. „Die AfD stellt bei dieser Strategie ein wichtiges Element dar“, heißt es. Dass die Partei in allen Landesparlamenten und im Bundestag vertreten sei, rechtfertige nicht, „von unserem Engagement gegen extrem rechte, populistische und die Menschenwürde angreifende Positionen abzulassen“.

Die Verantwortlichen in der Vorbereitung des Ökumenischen Kirchentags fordert der BDKJ auf, „hinzusehen und diese Realität anzuerkennen“. Weder dürften AfD-Vertreter im Rahmen von Gesprächsrunden und Veranstaltungen eingeladen, noch Organisationen beteiligt werden, die der extremen Rechten angehörten oder ihr nahestünden. Hier fordere man eine „konsequente Haltung“, die auch für alle kommenden Katholiken- und Ökumenischen Kirchentage gelten solle.

Einsatz für weltoffene, solidarische Kirche

Hingegen wolle man mit Christen, die Anhänger der AfD seien „mutig ins Gespräch und in den Diskurs gehen und deutlich machen, warum sexistische, populistische, menschenverachtende Haltungen nicht mit unseren Überzeugungen als Christ*innen einhergehen können“. Als BDKJ mache man sich für eine weltoffene, solidarische und die Menschenwürde achtende Kirche und Welt stark.

Darüber hinaus weist der BDKJ darauf hin, dass man sich bereits in der Vergangenheit in Beschlusslagen klar gegen Organisationen, Parteien und Bewegungen positioniert habe, die rassistische und nationalistische Positionen vertreten würden und gegen eine pluralistische und vielfältige Gesellschaft redeten und handelten. So hatte sich der BDKJ beispielsweise im Vorfeld des Katholikentages 2018 in Münster gegen die Einladung des religionspolitischen Sprechers der AfD eingesetzt.

DT/mlu

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